Sigrid Mutscheller gewinnt zum sechsten Mal

60 Kilometer durchs Tannheimer Tal

von Tony Marchesani

Es gibt schönere Tage für einen Skimarathon als den vergangenen Sonntag. Nasser Dauerschneefall, der nach und nach in Regen überging und ein strammer Westwind. Allein die 60 Kilometerstrecke mit ihren 700 Höhenmetern hätte für einen Härtetest gereicht; die äußeren Umstände brachten die Teilnehmer aber an ihre Grenzen. Knapp hundert Sporler hatten gemeldet; 71 erreichten das Ziel.

Sigrid Mutscheller ließ sich von den äußeren Umständen wenig beeindrucken und setzte sich bei verhaltenem Tempo vom Start an die Spitze der Damenkonkurrenz. Bereits nach 5 Kilometern stand der erste Prämiensprint in Zöblen auf dem Programm, den sich die Aidlingerin ohne Zusatzaufwand sicherte. Danach folgte dann die grenzüberschreitende Passage nach Oberjoch mit dem größten Anstieg der Strecke. „Ich habe am Wendepunkt schon gesehen, dass ich eine gute Position in der Gesamtwertung habe und dass nach hinten viel Luft ist“, so Mutscheller.

Im Anschluss mussten die Teilnehmer durch das komplette Tannheimer Tal, inklusive einer Stadionrunde in Tannheim, bis zum Gaichtpass in Nesselwängle skaten. Auf den Strecken hatten sich durch die heftigen Niederschläge sogar seeähnlich Pfützen gebildet, so dass der Technische Delegierte Georg Zipfel, an manchen Stellen kleinere Umleitungen anordnen musste.

Nach einer zweiten Wendeschleife ging es dann wieder am Haldensee vorbei, zurück zum Zieleinlauf nach Tannheim. Auf den letzten Kilometern hatte der Regen dann den Neuschnee komplett beseitigt und der kompakte Untergrund machte die Strecke wieder etwas schneller. „In einer Dreiergruppe ging’s um den 10. Gesamtplatz - da habe ich mich dann doch noch zu einer Schlussattacke hinreisen lassen, obwohl ich die Schlussphase ja eigentlich hätte entspannt angehen lassen können“. Im Ziel war der Top Ten Platz in 3:22:43,1 Std. dann perfekt. Bei ihrem sechsten Sieg über die Langstrecke des Ski Trails betrug betrug der Vorsprung für Sigrid Mutscheller in der Frauenwertung fast 20 Minuten.

Bilder: ARGE SKI-TRAIL, Marco Felgenhauer