Streifzüge im Schatten der Dolomiten-Riesen

Südtirol: Die Seiser Alm ist Europas größte Hochalm und ein ideales Ziel für Familien und Genusswanderer

von Tim Schweiker

Die Gondelfahrt von St. Ulrtich in Gröden hinauf zur Seiser alm dauert nur ein paar Minuten. Doch sie führt vom Trubel des mondänen Urlausborts direkt in eine andere Welt. Die mit 56 Quadratkilometern größte Hochalm Europas ist das ideale Ziel für Wanderer, die sich Zeit zum Schauen und Genießen nehmen.

Vielfältige Eindrücke von den landschaftlichen Schönheiten bekommt man bei der Runde, wie sie Franz Hauleitner im Rother-Wanderführer „Dolomiten 1“ empfiehlt (ISBN 978-7633-4248-8). Start und Ziel ist die 2005 Meter hoch gelegene Bergstation der Grödner Seiser-AlmGondelbahn am Nordrand der Seiser Alm.

Auf dem Weg Nummer 9 geht es von hier aus zuerst in Kehren Richtung Süden hinunter bis zur Jausenstation Schguler Schwaig und zum früheren Hotel Mezdi. Hier weiter auf der querenden Asphalt-straße bis zum Hotel Sonne, dann auf dem Wiesenweg Nr. 9 nach Süden abwärts zum Pitzbach und dann hinauf zum Sattel zwischen Wolfsbühel und Col de Val. Auf Bretterstegen geht es zuerst über ein Moos, dann hinunter in die Saltria-Senke auf 1700 Meter.

Etwa 500 Meter lang geht es von dort aus auf der Seiser-Alm-Straße bis zur Rechtskurve, von da an auf dem Karrenweg Nr. 30 über Wiesen, an der Römerschweige vorbei bis zu einer Lärchen bestandenen Anhöhe und von dort aus nach rechts hinunter zum Hotel-Restaurant Ritsch-Schwaige an der Seiser-Alm-Straße. Auf dieser geht es 200 Meter Richtung Nordwesten, dann geht man weiter nach Norden und schließlich links hoch zum Hotel Icaro. Auf dem Weg Nr. 6 geht es an den Südhängen des Pizberges aufwärts und zurück zur Bergstation der Seiser-Alm-Bahn.

Für die gesamte Runde, die man natürlich auch in entgegengesetzter Richtung und in unzähligen Varianten gehen kann, sollte man etwa zweieinhalb Stunden reine Gehzeit vorsehen. Weil es aber immer wieder schöne Ausblicke und Fotomotive gibt, kann man getrost mindestens einen ganzen Tag einplanen.

Einkehrmöglichkeiten gibt es auf der Seiser Alm, die tagsüber zum Glück vom Autoverkehr befreit ist, an jeder Ecke. Besonders gemütlich und mit hervorragender ladinischer Küche: die Sanon-Hütte, die von der Bergstation der Grödner Seiser-Alm-Bahn auf direktem Weg in einer knappen halben Stunde zu erreichen ist.

Infos

www.valgardena.it

www.sanon.it

www.seiseralm.it

Anreise: Über die A7 bis Füssen, dann über Fernpass, Innsbruck und Brennerautobahn bis Ausfahrt Klausen. Von dort noch etwa 20 Minuten ins Grödnertal. Wer Zeit hat, kann auch die alte Brennerstraße (B 182 / SS 12) nehmen, die auf österreichischer wie auf italienischer Seite durch das reizvolle Wipptal führt. Ein schöner Abstecher ist beispielsweise Sterzing mit seiner schönen Altstadt (www.sterzing.com).