WeIn & genUSS Dinkelsauerteigbrot, frisch aus dem ofen. Auch Dinkelbrötchen gehören zum Sorti- ment von Katharina Köller. 60 Sauerteig, die Diva unter den Broten In Renningen backt Katharina Köller in ihrer „Craftbrot“-Bäckerei BROT, GANZ URSPRÜNGLICH Knackige Kruste, schöne Poren und ein Duft, dass man am liebsten gleich eine große Scheibe ohne Belag essen möchte. Das Sauerteigbrot von Katharina Köller ist ein ursprüng- liches Brot, ganz einfach und schlicht und dennoch – oder gerade deshalb – so lecker. Es ist Freitagmorgen, sechs Uhr, das Wohngebiet, in dem Katharina Köl- ler wohnt und arbeitet, liegt noch im Dunkeln. Bis auf das Licht aus einer ehemaligen Garage, das warm auf die Straße scheint. Dort, wo früher das Auto stand, wird nach einem Umbau heute gebacken. In einem großen Regal reihen sich Roggenvollkornbrote aneinander. „Denen tut es gut, wenn sie am Vortag vor dem Verkauf gebacken wurden“, sagt die Renningerin. „Ich wollte von Anfang an nur Sauer- teig verwenden. Broten aus diesem Teig sagt man nach, dass sie viel be- kömmlicher sind.“ Wissen, wie es geht, was dahintersteckt und wie aufwendig es ist, regelmäßig eine größere Menge Brot zu backen, waren die Gründe, warum sie ein Prak- tikum beim Domberger Brot- Werk in Berlin absolvierte. „Backen ist das eine, die Ab- läufe für größere Mengen, das Schleppen der Mehlsäcke und das Bearbeiten der Teigmengen das andere. Ich wollte einfach wissen, ob ich das schaffe“, sagt sie und ist froh, dass sie dort noch einiges lernen konnte. Denn aus dem Hobby ist mittlerweile eine Beru- fung mit einer kleinen, aber feinen Palette an Backwaren geworden. Mittlerweile hat der großen Steinback- ofen die richtige Temperatur erreicht, Katharina Köller holt die Dinkelbrote, die über Nacht gegangen sind, aus den Gärkörbchen, schneidet sie oben mit einem kräftigen Schnitt ein und schießt sie in den Ofen. Neben dem Grund- sortiment wird es an diesem Freitag Butterkuchen auf dem Wochenmarkt geben. Teig in den Backrahmen, But- terflöckchen oben drauf, den Zucker dazu und ab in den Ofen. Was so schnell und leicht aussieht, ist viel Ar- beit, die gut geplant sein will. Viele Pla- nungsschritte und Behördengänge waren auch nötig, bevor das erste Brot aus der „Craftbrot“-Bäckerei verkauft werden konnte. Denn bevor es zur Bäckerei in der Garage kam, galt es, so manchen Stein aus dem Weg zu räumen. Wer eine Bä- ckerei eröffnet, braucht einen Meister, und den hat sie ja nicht. Dank vieler Telefonate und ihrer Hartnäckigkeit war klar, es muss eine Ausnahmege- nehmigung her. Für diese benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung, ausreichende Berufserfahrung und man muss eine gewisse Altersgrenze erreicht haben. Dazu kam noch die erforderliche Sachkundeprüfung, die sie mit Bravour ablegte. Der bewilligte Förderantrag beim Land- wirtschaftsministerium Baden-Würt- temberg half bei der Finanzierung der kleinen Backstube und so ging es mit- hilfe ihres Mannes Ralf an den Ausbau der Garage. Die neue Glasfront erlaubt nicht nur Einblicke in die Backstube, sondern ist auch an zwei Tagen die Tür